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Die Welle

Welle wie ein Tag
Hier herb im Salz
dort süß wie ein Kuß
Leicht wie am Strand
Dort tief wie die Liebe
die ich fand



Tag wie eine Welle
Morgens ganz rasch
so liebst Du das
Mittags die Ruh
Gern seh ich dir zu
Abends Hinaus
Voll Liebe nach Haus



Ardeche

Atmen auf dem Fluß
Ist wie atmen im fluss
Im Einklang mit der Zeit
hier ist sie nicht wichtig

Das Paddel beherrscht das Boot
Doch den Fluß kümmert das nicht
Spielt mit uns
Birgt kleine Überraschungen
Springt lachend über den Stein
Wir knirschen schwerfällig über den Grund
Bis mächtig er kämpft
Gegen das Ufer
Den Fels
Und das Boot
Wie von Sinnen
Reißt er uns mit


Atmen auf dem Fluß
Ist wie atmen im fluss
Ist wie Hey Boys tonight
Hinter jeder Kurve
Ein neues Versprechen
Hält er nicht
Nass wie die Katzen
Im weißen Wasser
Besiegen wir den Wind
Das Wasser
Und uns


Atmen auf dem Fluß
Läßt uns vergessen
Der Alltag Sumpf
Die Sorgen des Menschen
Sie müssen weichen
Der Vorsicht des Tieres
Traut ihm nicht !
Reduziert sich das Ich
Auf den Reflex
Vergessene Muskeln und Sehnen
Zerren am Holz

Falls der Fluß uns entläßt
Sein Geheimnis wir stehlen
Das an tiefster Stelle er verbarg
Vor der Menschensonne Licht

Elstermorgen

Langsam,
nur langsam verdrängt mehlig-graunass der Morgen das schützende Dunkel.
Pellt die Ruinen aus dem Schatten und wirbt
Schleimig schmarotzend mit dem bisschen Hell um das Erwachen.
Er erwacht.

Schwindelig überfällt ihn die Erinnerung an die Nacht.
Der trockene Mund, klebrige Kleidung
Und stechender Schmerz – dort wo sonst nur das
Funktionieren
Denkende
Träumende
Schaffende Gehirn sitzt,
lässt die Erinnerungen als Wahr oder Unwahr trennen.

Und wie ein Kind in den Armen der tröstenden Mutter,
so liegt er Augenblick auf Augenblick sich froh der Wahrheit bewusst.

Es ist kalt.

Er ignoriert es, wickelt sich tiefer ein in den Schlafsack,
den Schlaf ersehnend, der nicht mehr kommen will.

Er lauscht:
Elster-Schreie vom dunklen Burgturm her.
Dicht neben ihm – oder weiter weg ?
seufzt jemand im Schlaf.
Der Wind lässt Gras und Sträucher rauschen,
die Zeltwand über ihm sich aufbäumen.

Er öffnet seine schmerzenden Augen,
ergründet, wo oben und unten,
links und rechts ist.

Frieden schließend mit der Erkenntnis
nicht mehr einzuschlafen, sieht er befriedigt
das Halbdunkel des Morgens,
lauscht, ob etwa
Regen auf die Zeltwand tropft.
Allein – es ist still, gutes, oder doch zumindest trockenes
Wetter versprechend.

ELSTERN zerschneiden das Morgengrau mit scharfen Schreien,
rufen auf zum Kampf gegen Irgendwas.

Das Bier vom Abend drückt seine Blase, lässt ihn keinen
Traum mehr finden.

Einmal den Entschluss gefasst, prüft er dem klammen, erstarrten
Körper, befiehlt den Muskeln zu gehorchen.

Die nackten Arme zieht er aus dem Schlafsack -
NICHT ERSCHAUDERN !
Missachtet den Kopfschmerz – sich aufrichtend, mit steifen
Fingern den Reißverschluss öffnend, wälzt er sich hinaus, bis
er auf kaltem und hartem Gummiboden liegt.

Zwängt die Füße in hohe Stiefel, schlüpft kniend, geduckt im niedrigen Zelt in die Jacke.
Der Zeltreißverschluss ratscht – laut, so scheint es -
DIE ANDEREN NICHT WECKEN !

Die Beine hinausschwingend in nassen, kalten Morgen,
er blickt ins Leere.

Flaschen – verstreut um das erloschene Feuer,
ein aufgeweichter Pappkarton mit Müll neben dem schweren Stein.
Trostlos wie Mahnmale
die schwarzen Lautsprecherboxen
stumm
im feuchten, niedergetretenen Gras.
Zerdrückte Zigarettenschachteln im Wind.
Gegenüber – der schwarze, alte Baum,
mit Zweigen – und Ästen
wie Wunden im Grau,
wie jeden Morgen –
weise beherrscht, so hoch über dem schlafenden Land.

Er richtet sich auf, erschaudert im Wind, ohne den Schutz des Zeltes.
Er dreht sich um, hebt den Blick zu den Burgruinen.
Die unteren ragen noch schwarz, drohend, zerrissen im
nächtlichen Dunkel.
Doch der Turm wird beleuchtet von der frühen Sonne.
DORT kreisen die Elstern.
Der Zeltplatz liegt im Schatten und fast scheint es, als käme
die Sonne nur, um den Schatten sichtbar zu machen in der Nacht.

Er erleichtert die Blase im nahen Gebüsch,
sieht – wie lichte Sonnenstrahlen um die Mauerecken hoch über
seinem Kopf klettern, den Reif wegfressend, sengend sich den Weg
bahnend über Gras und Stein, unbarmherzig
die gütige Nacht vertreibend.
Der Blick zum Auto – unberührt steht es neben den anderen,
weiß von Reif.

In den Taschen der Jacke findet er die letzte Zigarette,
übrig geblieben vom Abend.
Auch das billige, rote Feuerzeug ist feucht,
doch es muss und gibt zögernd die Flamme.
Scharfer Rauch vertreibt den schlechten, ekligen Geschmack im Mund.

Er stapft langsam über das Gras, Fußspuren im Reif hinterlassend.
Er hebt eine liegengebliebene Decke auf, ganz schwer von Feuchtigkeit.
Er wirft sie achtlos über den Stein-Sitzplatz.

Kostet jeden Zug der Zigarette aus und schaut noch immer ins Leere,
traumlos träumend und sehend.

Die Glut erlischt in der nassen Asche.

Reckt sich, bietet Arme, Gesicht, sich selber
dem kalten Morgen
und fühlt sich gut.

Fühlt sich endlich stark genug der entblößenden Sonne die Stirn
zu bieten, geht ihr sogar entgegen, zögert noch an der Grenze zwischen Schatten und Helligkeit
taucht dann hinein ins Licht. 

Goodbye.

Sie ließ fallen was sie in der Hand hielt,
sie lächelte
und verzieh mir




und ich sparte etwas Geld
um meinem Liebling ein paar Blumen zu kaufen
und ich fuhr hin und hörte die Nachricht

Sie bedauert und kann mich nicht heute nicht sehen
sie liebt mich
aber arme Jungs passen nicht in ihren Plan

Ich las über die fernen Orte, an denen sie gewesen war
und las es wieder und wieder.

sieben einsame Tage und sieben einsame Nächte
seit dieser Zeit
sagte sie mir



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